Isadora-Friedhof
Dies ist eines der hausförmigen Gräber, bekannt als Grabhäuser, die im Stil griechischer Häuser erbaut wurden. Dieses Haus repräsentierte damals einen neuen Stil der Grabarchitektur, der in Ägypten bis dahin unbekannt war. Das Haus besteht aus gebrannten Lehmziegeln, hat eine dunkle Farbe und ist innen und außen weiß gestrichen.
Architektur und Zugang
Der Eingang zum Haus befindet sich seitlich. Man erreicht ihn über eine fast senkrechte Treppe vor dem Eingang. An den vier Ecken befinden sich Altäre mit pyramidenförmigen Kronen. Dies ist der typische Stil, der vor Tempeln in Tuna al-Jabal zu finden ist.
Layout
Das Haus besteht aus zwei Räumen. Der erste ist ein Empfangsraum mit einer Nische oder einem zurückgesetzten Bereich in der rechteckigen Seitenwand gegenüber dem Eingang.
Grabkammer
Zwei nahezu identische Nischen führen zur Grabkammer, in deren Ostwand ein löwenförmiges Grabbett liegt. Dieser Stil ist in Ägypten seit dem Neuen Reich bekannt und wurde auch in der Römerzeit verwendet. Er wird hier durch die Reliefskulptur auf dem Friedhof von Kom el-Shuqafa repräsentiert.
Besondere Merkmale
Das Bett hat zwei spiralförmige Säulen an den Seiten und erhebt sich darüber. Es ist gewölbt und wird von einem großen Becken eingenommen. Auf der rechten Seite befinden sich astronomische Zeichnungen.
Historische Bedeutung
Dieses Haus ist besonders bedeutsam, weil der Künstler auf beiden Seiten der Innentür, die von der Eingangshalle zur Grabkammer führt, eine lange Klage in griechischer Sprache eingraviert hat – ein einzigartiges Merkmal unter Grabgebäuden.
Die Geschichte von Isadora
In der Inschrift gedenkt der Vater seiner Tochter Isadora, die in der Blüte ihrer Jugend ertrank. Er drückte den Schmerz aus, den er empfand, als er ihr Grab besuchte und Opfer darbrachte. In seiner Trauerrede schrieb er: „Lebe wohl, mein Kind. Du bist jetzt eine Meerjungfrau.“
Erhaltungszustand
Isadora wurde mumifiziert und auf diesem Friedhof begraben, und ihre Mutter lebt noch heute in diesem Haus.